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Buchrezension Konrad Beikircher Wer weiß, wofür et jot es

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Der Rheinländer an sich hat so seine Eigenheiten

Der Kabarettist Konrad Beikircher nimmt den Leser mit seinem neuen Buch „Wer weiß, wofür et jot es: Der Rheinländer an sich“ wieder mit ins Innere des Rheinlands

Konrad Beikircher, der sich vom zugezogenen Südtiroler zum bekennenden Liebhaber der rheinischen Mentalität entwickelt hat, erzählt in seinem neuen Buch in gewohnt humorvollen Geschichten vom Rheinländer an sich. Zunächst beginnt Beikircher geschichtlich („Der Rheinländer - woher er kommt“) und weist nochmals nach, warum die Varusschlacht auf dem Campingplatz am Lohmarer Wäldchen stattgefunden hat: „Dort sieht es heute noch so aus, als hätten die sich da gestern noch in der Wolle gehabt.“ Beikircher erzählt vom Kölner Erzbischof Clemens August, der sich in Ehrenbreitstein 1761 zu Tode getanzt hat oder schildert, warum die Kö Kö heißt. Außerdem weiß Beikircher zu berichten, dass die Düsseldorfer bereits gemeinsam mit den Kölnern in der Schlacht in Worringen gekämpft haben. Das Rheinland habe seiner Meinung nach sowieso nur eine Chance, wenn Düsseldorf, Aachen, Köln und Neuss kooperieren.

Ob das alles wirklich historisch nachweisbar ist, was Beikircher in seinem neuen Buch erzählt, ist fraglich. Fest steht aber, dass er dies mit soviel Humor und  Einfühlungsvermögen tut, dass das Lesen zu einer wahren Freude wird.

Beikirchers Buch setzt den früheren Band „Et kütt wie`t kütt. Das rheinische Grundgesetz“ fort, ist aber als eigenständiges Werk konzipiert. Viele der Texte sind direkt aus dem Kabarettprogramm übernommen und deshalb in lockerer rheinischer Mundart geschrieben. „Das Buch sollte am besten laut gelesen werden, damit die Wirkung des Dialekts rüberkommt“, so der Autor. „Manche Wortspiele funktionieren einfach nicht in geschriebener Form“, ist Beikircher überzeugt. Man sollte „global denken, aber lokal lesen.“

Der Autor kritisiert an anderer Stelle eine grundsätzliche „Verkölschung des Rheinischen“. „Lokale Dialekte verschwinden zugunsten eines allgemeinen Rheinisch mit kölscher Farbe“, sagt Beikircher. Auch Kölner selbst würden dieses Phänomen beklagen. Grund sei die Präsenz des Karnevals, Black Föss oder BAP im Fernsehen.

In den vier Kapiteln über den Rheinländer, „woher er kommt“, „wie er spricht“, „was er denkt“ und „was er glaubt“ werden die Lachmuskeln ordentlich strapaziert. Aber auch dem Imi(granten) kann der Autor mit vielen Tipps weiterhelfen: Beikircher weiß, wovon er spricht, er ist ja selber einer. Mit viel Humor transportiert Beikicher komplexes Wissen und betrachtet satirisch kritisch bis abstrus komisch die Kölner Geschichte. Die Leser sollen laut Beikircher „durch Humor ein aufgeklärtes demokratisches Bewusstsein erlangen und ihr lückenhaftes Wissen über die Nachbarstädte ablegen.“ Das Buch sei nicht nur etwas für eingesessene Rheinländer, die Verwandtschaft aus Kiel freue sich ebenso darüber wie die Freunde aus München. Denn immer sind es zu Herzen gehende, wundervolle, seltsame oder einfach nur komische Geschichten, die Grund zum Schmunzeln und Nachdenken geben.

Auch für ein neues Kabarettprogramm hat Beikircher bereits Ideen gesammelt: Er würde sich gerne mal mit der dunklen und bösen Seite der Rheinländer beschäftigen. „Über Klüngel wird immer humorvoll und damit verzeihend berichtet; das muss auch nicht immer sein“.

Text und Fotos: Judy Muhawi

Konrad Beikircher
Wer weiß, wofür et jot es. Der Rheinländer an sich
KiWi Verlag 2009
384 Seiten
ISBN: 978-3-4620-3816-3
EUR 22,95

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