Restaurant Buddha's Eye
Lindenstr. 67
50674 Köln
Tel. und Fax: 0221 16859099
www.buddhaseyes.de
Öffnungszeiten:
Di–Fr: 12–23 Uhr, Sa-So: 13–23 Uhr (jeweils zwischen Mittags- und Abendtisch geschlossen)
Feiertag: 17–23 Uhr
Montag: Ruhetag
Zu Gast bei Freunden
Es ist ein kleines Restaurant, das Buddha's Eye und noch gar nicht lange her, da beherbergten diese Räumlichkeiten die Froschkönigin. Seit Sonam Chonker und seine Frau Kalpana Buddha's Eye nun in die Lindenstraße gebracht haben, hat sich vieles verändert: Schon draußen, vor den Fenstern, blinken dem Gast jetzt bunte Lichter entgegen. Und tibetische Gebetsfahnen wehen im Wind: Sie sollen ihm die guten Wünsche dem Wind anvertrauen. Da fühlt man sich doch gleich willkommen. Buddha's Eye stellt sich selbst als nepalesisch-tibetisches Restaurant vor. Und man hat - noch bevor man den Gastraum betreten hat - das Gefühl, gleich in eine andere Welt einzutauchen.
Bunt, bunter, Buddha's Eye
Wer die Froschkönigin kannte weiß: Hier sah es ganz anders aus. Mit Buddha's Eye ist es deutlich bunter geworden und man fühlt sich frisch nach Asien versetzt. Kommt man zum Eingang herein, teilt sich der Raum in einen linken Bereich und einen schlauchartigen Gang geradeaus. Die Theke fällt als erstes ins Auge: Sie ist ebenfalls bunt und mit Gebetsfahnen umschlungen. Deutlich mehr Textilien gibt es jetzt hier: Tischdecken und -Läufer, Gardinen und Vorhänge, aufgestellte rote Servietten. Viele Bilder hängen an der Wand – darunter einige von Nepal, Buddha und dem Dalai Lama.
Neben der Theke steht eine extra Kommode mit Informationen rund um Nepal und Tibet. Und in einer Vitrine werden kleine Buddha-Statuen und Schmuck zum Kauf angeboten. Im Hintergrund hört man leise Mönchsgesänge oder Mantren und Räucherstäbchen brennen auf der Fensterbank ab. "Buddha's Eyes", also Buddhas allsehende, liebevolle Augen sind übrigens der Schutzpatron Tibets. Spätestens jetzt hat man Köln hinter sich gelassen. Und an die Froschkönigin erinnern allenfalls nur noch die Kronleuchter und ein hoher Stehtisch. Alles andere ist dem nepalesischtibetischen Flair gewichen.
Das Restaurant ist beizeiten so gut besucht, dass man ohne Reservierung Glück haben muss, einen Tisch zu ergattern. Die Betreiber haben zwar versucht, in dem kleinen Gastraum jeden Zentimeter Sitzfläche auszuschöpfen, aber mehr als ca. 40 Sitzplätze sind einfach nicht drin. Trotzdem kümmern sich die Inhaber rührend darum, dass man – auch wenn's schon voll ist – einen Platz findet. Deshalb sitzt man auch schon mal mit anderen Gästen zusammen. Irgendwie kein Problem, denn keiner mag hier auf das Essen verzichten.
Preis-/Leistung top
Und da sind wir beim wichtigsten Punkt: Dem Essen. Ganz ehrlich - zuerst war ich skeptisch. Bis ich die vegetarischen Momo in Tomatensauce probiert hatte. Momo sind kleine gefüllte Teigtaschen - gebraten oder gedünstet, mit Salat oder Soße, vegetarisch oder mit Fleischfüllung (8,50–9,50 Euro). Eine Spezialität in Nepal, dabei aber noch nicht mal typisch nepalesisch: Momo sind ursprünglich ein tibetisches Gericht, werden aber inzwischen in Nepal an fast jeder Straßenecke angeboten.
Die umfangreiche Karte im Buddha's Eye hat noch mehr zu bieten, z. B. köstliche Samosas (frisch und saftig, Kostenpunkt: 3,– Euro), leckere Suppen (3,50 Euro) und eine reiche Auswahl an Lamm-, Schwein- und Geflügelgerichten. Vegetarier kommen hier auch voll auf ihre Kosten. Die Hauptgerichte liegen zwischen 7,50 Euro und 12,90 Euro. Was in anderen Gastronomien das fast schon langweilige "Brot-mit-Dip" vorweg ist, ist hier Papadam (hauchdünn frittiertes Fladenbrot aus Linsenmehl) mit zwei leckeren Soßen. Das Beste ist: Alles ist frisch zubereitet, das Preis-/Leistungsverhältnis hervorragend.
Zum Trinken empfehle ich den indischen Rotwein - der schmeckt erstaunlich rund (3,– Euro/0,2 l). Wer keinen Wein mag, für den gibt's Buddha Tee, Mangolassi, Wasser, Saftschorlen, Kaffee ... oder Kölsch. Sogar nepalesischer Schnaps steht auf der Karte. Und als Dessert ist der Joghurt mit Kokosraspeln und einem Hauch Frucht wirklich ein gelungener Abschluss (3,– Euro).
Fazit
Wer nach kurzer Zeit schon so viele Stammgäste hat, muss irgendetwas richtig machen. Zu dem frischen Essen und dem wirklich guten Preis-/Leistungsverhältnis kommt der außerordentliche Sanftmut der Betreiber hinzu: Die so viel besagte nepalesische Freundlichkeit kann man hier am eigenen Leib erleben. Wenn doch nur mehr Gastronomen so aufgeschlossen, kundenorientiert und herzlich wären. Übrigens: Laut Google-Suche ist Buddha's Eye derzeit das einzige nepalesisch-tibetische Restaurant in Köln. Ein Besuch lohnt sich also allemal.
Buddha's Eye bietet auch einen Mittagstisch (Buffet zum Sattessen und Nepali Tee für 7,50 Euro, 12–15 Uhr) und Partyservice.
Reservierung am Wochenende empfohlen.
Text: Rohita Bruckmann