St. Aposteln
Neumarkt 30
50667 Köln
kirchenvorstand@st-aposteln.de
(Pfarrer Christoph Biskupek)
www.st-aposteln.de
St. Aposteln liegt mitten in der Kölner City am Neumarkt.
Urkundlich erfährt man erstmals im 10. Jahrhundert etwas über St. Aposteln. 965 wurde der Leichnam von Erzbischof Bruno von Reims hierhin überführt.
Erst unter Pilgrim (1021–1036) wurde dann St. Aposteln von einem wahrhaft stürmischen Bedeutungszuwachs erfasst. Auch dieser Erzbischof wollte sich hier begraben lassen – aber in einem wirklich angemessenen Rahmen.
Vom 11.–13. Jahrhundert entstand ein streng durchgeplanter, harmonischer Bau, der zu den schönsten Beispielen romanischer Architektur überhaupt zu zählen ist. Der Turm steht vor dem Westbau, in dessen Vierung einst Pilgrim begraben sein wollte.
An ihn schließt sich das zwei Joche und ein kurzes Zwischenstück messende Langhaus an, das sich zu einem grandiosen Kleeblattchor öffnet.
Möglich gemacht hatte diese Schönheit von St. Aposteln erst ein Brand im späten 12. Jahrhundert. Die unter Pilgrim entworfene Kirche wurde beschädigt und nicht in gleicher Form wieder aufgebaut. St. Aposteln wurde durch den Westturm mitsamt darunter liegender Westkrypta und eben jenem prachtvollen Kleeblattchor erweitert. Außerdem wurde auch das Schiff teilweise neu gestaltet.
Reizvoll an St. Aposteln ist auch, dass hier die Architektur selbst sehr deutlich einiges über ihre Geschichte erzählt.
Als St. Aposteln 1230 vollendet war, stand sie immer noch nah am Rande der damaligen Stadtmauer. So entdeckt man an der dem Neumarkt zugekehrten Ostkonche des Chores eine inzwischen vermauerte Tür. Von ihr aus konnte man einst von der römischen Mauer über eine kleine Holzbrücke in den Chorumgang und von dort über eine kleine Wendeltreppe in das Kircheninnere von St. Aposteln treten. Inzwischen ist die Mauer längst abgerissen, und die vermauerte Tür erinnert noch heute an diese Zeit.
Das wertvollste Stück des Kirchenschatzes von St. Aposteln ist der reich geschmückte Heribertkelch. Der heilige Heribert, Kölner Erzbischof von 999–1021, soll das Kunstwerk in Auftrag gegeben haben.
Erzbischof Pilgrim, der St. Aposteln erst „groß gemacht“ hatte, darf heute in „seiner“ Kirche nur noch eine sehr bescheide Rolle spielen. Die Legende machte mit dem Heiligen Heribert einen seiner Vorgänger zum Gründer der Kirche. Pilgrims prächtiges Grab im Westbau – der eigentliche Grund für den gewaltigen Neubau von St. Aposteln – wurde vernichtet. Heute ruhen seine Gebeine in einem wenig auffälligen Sarkophag in der Südkonche von St. Aposteln.
Vor der Kirche ist eine Statue von Konrad Adenauer zu sehen.