St. Mariä Himmelfahrt
Wer aus dem Hauptbahnhof tretend nach rechts blickt, erkennt einen hellrosa getünchten Kirchturm. Dieser gehört zum schönsten barocken Gotteshaus Kölns: St. Mariä Himmelfahrt.
1544 kamen die ersten Jesuiten nach Köln. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entfalteten sie eine rege Tätigkeit in der Domstadt.
Bald genügte ihnen die 1581 überlassene Kirche des Achatiusklosters nicht mehr. Erzbischof Ferdinand von Bayern (1612–1650) stellte dem Orden ein Grundstück in unmittelbarer Nähe des halbvollendeten Domes zur Verfügung.
Ignatius von Loyola hatte den Orden am 15. August 1534 (Mariä Himmelfahrt) gegründet. Sechs Jahre später wurde er von Papst Paul III. offiziell anerkannt.
Die Emporenbasilika St. Mariä Himmelfahrt enthält romanische und gotische Bauformen. Dies ist auch bei vielen anderen Jesuitenkirchen üblich.
Ein über 60 m langes und fast 25 m hohes Hauptschiff dominiert den Innenraum von St. Mariä Himmelfahrt.
Die Fassade im Westen wird von zwei Treppentürmen eingerahmt. Der südliche hat einen unregelmäßigen Grundriss. Da Fassade und Straße nicht ganz parallel zueinander verlaufen, werden sie auf diese Weise optisch in Einklang gebracht.
Der Architekt Christoph Wamser entwarf die Pläne für St. Mariä Himmelfahrt und das benachbarte Kolleg. Er wurde nach einem Jahrfünft von Valentin Boltz abgelöst.
Am 15. Mai 1618 wurde der Grundstein gelegt, und am 24. Februar 1629 zogen die Jesuiten in St. Mariä Himmelfahrt ein.
Am 8. Mai 1678 wurde St. Mariä Himmelfahrt offiziell eingeweiht.
1773 wurde das Gotteshaus in eine Pfarrkirche umgewandelt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil des reichen Kirchenschmucks ausgelagert und konnte so gerettet werden. Die Kirche selber sank unter den alliierten Bomben in Trümmer.
Die Aufbauarbeiten zogen sich bis 1986 hin. Seitdem erstrahlt St. Mariä Himmelfahrt wieder in altem Glanz.
Ein großer Hochaltar füllt die Stirnwand bis hoch zum Gewölbe aus. Dieser Altar war eine Art Wechselrahmen. Auf drei Ebenen waren Leinwandbilder integriert, die ausgewechselt werden konnten.
Zu Weihnachten, zur Fastenzeit, zu Ostern oder zu bestimmten Heiligenfeiern konnte das jeweils „passende Bild“ eingesetzt werden. Leider ist diese originelle Bildersammlung von St. Mariä Himmelfahrt im Zweiten Weltkrieg komplett verloren gegangen. Zwei Lücken wurden nur mit farbig bemalten Leinwänden wieder aufgefüllt.
Nur das Hauptbild zeigt, zu jeder Jahreszeit zur Kirche passend, die Himmelfahrt Mariens von Johann Hulsmann. Das Bild wurde von St. Aposteln an St. Mariä Himmelfahrt ausgeliehen.