Flughafen Köln-Bonn
- einst verschlafen, heute Drehscheibe für viele Billigflieger
Der Flughafen Köln-Bonn wurde am 08. Dezember 1950 auf dem Gelände eines Luftwaffenstützpunktes der Royal Airforce gegründet. Heute erstreckt er sich auf 1000 Hektar, 14,8 km südöstlich der Stadtmitte Kölns. Er ist direkter Arbeitsplatz von 12.460 Menschen in 135 Unternehmen und 24 Stunden, 7 Tage die Woche in Betrieb.
Umfassender Service
Der Betrieb läuft über 2 große Terminals mit einer Kapazität von 14 Mio. Passagieren pro Jahr. 86 Check-In Schalter, 55 Gates und 19 Fluggastbrücken sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Die 29 Airlines bieten Flüge vom Flughafen Köln-Bonn in die ganze Welt an. Dabei sind es vor allem so genannte Low-Cost-Carrier, auf Deutsch „Billigflieger“, die den Flughafen am Rhein anfliegen. So ist von der Dom-Metropole eine kostengünstige Reise in viele Länder der Welt möglich.
Banken und Post, 56 Geschäfte und Restaurants bieten die Möglichkeit zum Einkauf. Dabei sind nicht nur die üblichen überteuerten Shops vertreten, die man auf Flughäfen zwangsläufig antrifft, sondern zum Beispiel auch ein flughafeneigener REWE-Markt, der Lebensmittel zu den üblichen Preisen anbietet.
Die Bandbreite der Restaurants reicht ebenfalls von Fast-Food-Filialen bis hin zu Fischrestaurants und schicken Cafés. Die meisten dieser Geschäfte haben rund um die Uhr geöffnet, was auch spät ankommenden Fluggästen einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen soll.
Konferenzen, Meetings und andere Geschäftstreffen können direkt am Flughafen abgehalten werden, zum Beispiel im Wöllhaf Konferenz- und Bankettcenter Köln oder im Holiday Inn Konferenzzentrum. Diese bieten Tagungs-Räume für hunderte Personen an. In direkter Flughafennähe haben Gäste in einer Vielzahl von hochklassigen Hotels die Möglichkeit zur Übernachtung. Wer lieber ein Stück weiter im Stadtzentrum unterkommen möchte, wird dort eine noch größere Auswahl vorfinden.
Ein erreichbares Ziel: An- und Abreise
Der Standort Köln-Bonn kann bequem über die Autobahnen 3 ab dem Dreieck Heumar, 4 ab dem Kreuz Köln-Ost, 59 und 559 erreicht werden sowie vom Kölner Straßennetz aus.
Auch eine Anreise mit dem Bus ist möglich. Die Kölner Stadtbahn Linie 7 fährt bis Porz Markt. Von dort aus fährt die Linie 161 zum Flughafen. Von Bonn aus fährt die Linie SB 60 den Airport an. Der Flughafen Köln-Bonn ist seit 2004 ans Schienennetz angeschlossen und per Zug mit S-Bahn zu erreichen.
Wer dennoch mit dem Auto anreisen will, hat die Wahl zwischen den Parkhäusern P1 (direkt am Terminal 1), P2 (direkt am Terminal 2), P3 (350 m vom Terminal 2) und dem Parkplatz Nord (150 m vom Terminal 2). Diese bieten zusammen 13.134 Parkplätze.
Das Parkhaus 2 bietet zusätzlich Möglichkeiten für behindertengerechtes Parken, Exklusiv-Parkplätze und Frauenparkplätze. Die Preise variieren hier zwischen 1,50 Euro (je 15 min) in der Kurzparkzone und 3-4,50 Euro für jede angefangene Stunde bzw. unterschiedlichen Tagesgebühren in den Parkhäusern.
Langzeitparker sollten das Online-Frühbucher-Programm nutzen, das günstige Preise für ein längerfristiges Parken, mit Ankündigung bis 4 Wochen vor dem Abflug, ermöglicht.
Verantwortung für Köln und Umgebung
Der Standort Köln-Bonn versucht auch seiner Verantwortung gegenüber dem weltweiten Klimawandel nachzukommen. So wurde 2009 eine große Photovoltaik Anlage auf dem Flughafen installiert, deren 1685 Solarmodule jährlich 265.400 Kilowatt-Stunden ökologischen Strom erzeugen sollen.
Auch der Lärmbelästigung durch startende und landende Maschinen soll entgegengewirkt werden. Zum einen wurden bereits große Summen dafür ausgegeben, betroffene Häuser gegen den anfallenden Lärm zu wappnen. Zum anderen soll das CDA („Continuous Descent Approach“) eingeführt werden, das ein leiseres Anflugverfahren zwischen 22 und 6 Uhr morgens vorsieht.
Im Wandel der Zeit
Als 1949 die ersten Gespräche über einen Flughafen im Einzugsgebiet der Städte Köln und Bonn aufkamen, um so den Großraum Köln und die damalige Bundeshauptstadt Bonn an das internationale Flugnetz anzuschließen, war noch nicht abzusehen, dass in der Wahner Heide einmal einer der wichtigsten Flughäfen Deutschlands entstehen könnte.
Dabei wurde es dem Standort im Rheinland nicht leicht gemacht. Da es immer wieder zu Überschneidungen zwischen dem zivilen Luftverkehr und zahlreichen Manövern der Britischen Luftstreitkräfte kam, hatte Köln-Bonn eine schwierige Ausgangslage. Während sich die anderen deutschen Flughäfen langsam im internationalen Flugnetz etablieren konnten, musste der Kölner Standort um jeden Flug bangen.
Nach holprigem Start konnte der Flughafen aber dennoch bis 1977 seine Frachtkapazität auf 100.000 Tonnen steigern. Er umfasste zu diesem Zeitpunkt bereits 90 Betriebe mit 2.487 Beschäftigten. Ein Jahr später flogen bereits mehr als 2 Mio. Fluggäste jährlich ab Köln-Bonn.
Doch ein Schatten sollte bald auf die positive Entwicklung des aufstrebenden Unternehmens fallen. Die ab 1980 angespannte Weltwirtschaftslage führte zu einem Rückgang der Passagierzahlen. Doch trotz weiterer Krisen (Dollarverfall, Tschernobyl und Terrordrohungen) gelang es dem Flughafen, sich weiterhin kontinuierlich zu vergrößern. Weitere Frachthallen, Bürogebäude und andere Gebäude wurden errichtet. 1990 überschritt der Flughafen dann erstmals die Grenze von 3 Mio. Besuchern pro Jahr.
2003 gelang Köln-Bonn dank der Low-Cost-Carrier dann der Durchbruch. Der Standort wurde kurzfristig der am schnellsten wachsende Flughafen Deutschlands. Die entfesselte Entwicklung setzte sich fort mit dem Bau des Flughafenbahnhofs und 1400 neuen Arbeitsplätzen allein im selben Jahr.
Auch die Errichtung des neuen DHL-Frachtsortierzentrums 2005 und des weit über 100 Mio. Dollar schweren europäischen Luftfrachtdrehkreuzes des Unternehmens UPS 2006 ließen den Standort bedeutend anwachsen.
Mit über 10 Mio. Fluggästen alleine im Jahr 2007 avancierte der Kölner Airport schließlich zum wachstumsstärksten Flughafen der Deutschen Bundesrepublik. 2008 führte die Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton eine Studie durch, die ergab, dass insgesamt 24.000 Mitarbeiter in der gesamten Region zu einer jährlichen Wertschöpfung von 1,8 Milliarden Euro beitrugen.
Im Jahr 2009 wurde die Effizienz des Standortes durch den Bau des Cologne Bonn Cargo Centers weiter gestärkt. Trotz Wirtschaftskrise hat sich die Lage für den Kölner Flughafen mittlerweile wieder entspannt. Im Jahre 2009 waren es 9,7 Millionen Passagiere und eine Frachtmenge von 560.000 Tonnen die am Flughafen Köln-Bonn abgefertigt werden konnten.
Bis 2020 wird die Zahl nach der damaligen Studie auf 3,5 Milliarden Euro steigen und der Flughafen 66.000 Mitarbeiter beschäftigen können.
Text und Fotos: Heiko Teigelkötter
Zahlen, Daten, Fakten
Name des Unternehmens:
Flughafen Köln/Bonn GmbH, genannt Köln Bonn Airport
Gründungsdatum:
8. Dezember 1950
Größe:
Flughafengelände: 1.000 ha
3-Bahn-System:
Interkontinentalbahn [14 L/32 R]: 3.815 Meter
parallele Start- und Landebahn (14 R/32 L]: 1.866 Meter
Querwindbahn [06/24]: 2.459 Meter
Terminals:
Terminal 1: 1970 eröffnet
Erweiterungsbau „Starwalk" zwischen B- und C-Stern: eröffnet im Dezember 2004
Terminal 2: eröffnet im Juli 2000 Investitionsvolumen 195 Millionen Euro inkl. Gepäcksortieranlage
Terminalkapazität:
14 Millionen Passagiere pro Jahr
Arbeitsplätze:
Köln Bonn Airport gesamt: 12.216 Menschen in 127 Betrieben Flughafen Köln/Bonn GmbH: rund 1.800 Mitarbeiter
Schallschutzprogramm:
85 Millionen Euro für fast 20.000 Häuser
Einzugsgebiet:
15,5 Millionen Menschen in einem Radius von 100 Kilometern
Gesellschafteranteile:
Bundesrepublik 30,94 Prozent
Nordrhein-Westfalen 30,94 Prozent
Stadt Köln 31,12 Prozent
Stadt Bonn 6,06 Prozent
Rhein-Sieg-Kreis 0,59 Prozent
Rheinisch Bergischer Kreis 0,35 Prozent
Geschäftsführung:
Michael Garvens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH
(Stand: 2011)