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Kölner Politikerin und Bundestagsabgeordnete Lale Akguen

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Powerfrau mit Herz

Die Kölner SPD-Politikerin Lale Akgün über ihr Leben zwischen Köln und Berlin

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün ist eine Politikerin zum Anfassen. Denn sie ist gern dicht an den Menschen. Am liebsten in ihrem Wahlkreis in Köln. Hier lebt die gelernte Psychotherapeutin in ihrer Berlin-freien Zeit mit ihrer Familie. Und weiß die Vorzüge „ihrer Stadt“ durchaus zu schätzen.

„Köln ist meine Stadt“, sagt die SPD-Politikerin Lale Akgün und lächelt. Seit 2002 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Doch leben möchte die gebürtige Türkin nur in der Domstadt. Denn hier ist zu Hause, hier sind ihre Familie und ihre Freunde. Darüber hinaus liebt sie die Weltoffenheit, Toleranz, die Kultur und Multikultur, die man so nur in Köln vorfindet. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, findet sie, das man auf jeden Fall erhalten sollte.

Dicht an den Menschen

Auf den ersten Blick kommt sie so gar nicht Politikerin-like daher. Eher wie eine gute Freundin, die unheimlich gern mit Menschen zu tun hat. Kein Wunder, ist Lale Akgün doch im „richtigen Leben“ approbierte Psychotherapeutin und war lange Jahre als Leiterin der Kölner Jugendhilfe tätig. Diese Fähigkeit ist auch ihre große Stärke in der Politik, die sie von vielen ihrer Kollegen unterscheidet: Sie liebt es, mit Menschen in Kontakt zu sein und nutzt jede Gelegenheit, mit den Bürgern ihres Wahlkreises im Kölner Süden zusammenzutreffen. Ob bei den Bürgersprechstunden, die sie regelmäßig abhält oder bei ihrem Südstadt-Talk „Lale trifft“, wo sie mit interessanten Persönlichkeiten der Stadt über bürgernahe Themen diskutiert. Immer ist sie dicht an den Menschen und hört sich ihre Sorgen und Nöte genau an. Ihrer Meinung nach eine wichtige Voraussetzung, um auch in Berlin vernünftig Politik machen zu können.

Regenerieren im Flieger

Woher diese kleine und zierliche Frau die Kraft nimmt, einen derart stressigen Job zu bewältigen, der sie in regelmäßigen Abständen zwischen Köln und der Bundeshauptstadt hin und her pendeln lässt, gibt sie unumwunden zu: „Weil ich überall schlafen kann.“ Das empfindet sie als große Gnade. Sie regeneriert sich und tankt Kraft im Flieger, im Zug, im Auto und hat auch kein Problem, auf ihren unzähligen Reisen in jedem x-beliebigen Hotelbett ihre Ruhe zu finden. Außerdem lebt sie gesund: Sie raucht nicht, und Alkohol ist in ihrem Arbeitsleben absolut tabu.

Dafür arbeitet sie viel: 12 Stunden am Tag, wenn sie in Berlin tätig ist. Und in Köln warten denn auch gleich zahlreiche Termine und Veranstaltungen auf die agile Frau, die immer zu lächeln scheint. Und da sind die Reisen, die sie als Europapolitikerin oft in den Balkan und nach Brüssel führen. Klar, dass dabei die Familie manchmal zu kurz kommt. Besonders die 19-jährige Tochter empfindet Politik nicht gerade als familienfreundlich. Und so hatten sich weder Ehemann noch Tochter damals vorstellen können was auf sie zukommt, als man im Familienrat einstimmig die Unterstützung für das „Unternehmen Berlin“ gegeben hatte. Auch für Lale Akgün war es eine große Umstellung, sich mit diesem neuen Leben zu arrangieren. Aber sie ist stolz darauf, als Kölnerin mit türkischem Hintergrund direkt – und nicht über die Liste – gewählt worden zu sein. Übrigens als einzige Person in Deutschland. Dafür hat sie hart gearbeitet, und der Weg war auch parteiintern nicht immer leicht.

 

Lale Akgün: „Guckt euch die Menschen an und steckt sie nicht in eine Schublade."

 

 

Frau der klaren Entscheidungen

Auf dem politischen Parkett in Berlin fühlt sich Lale Akgün jedoch sehr wohl. Völlig normal, dass man sich mit dem einen oder anderen Kollegen besser versteht als mit dem anderen. Was mit der politischen Gesinnung in der Regel weniger zu tun hat als mit der menschlichen Komponente. Sie schätzt viele ihrer Mitstreiter als loyale Kollegen und Kolleginnen – auch aus anderen Parteien – und hält gute Kontakte. Und darauf legt sie Wert: bei politischen Auseinandersetzungen immer im Gespräch zu bleiben. Miteinander zu reden. Nur so kann der Konsens gelingen. Wenn nicht jetzt, dann vielleicht beim nächsten Streitpunkt – so lange man miteinander spricht.
Überhaupt ist sie eine Frau der klaren Entscheidungen. Lange um den heißen Brei herumreden, ist ihre Sache nicht. Stellung beziehen und sich um Lösungen zu bemühen, das ist für Lale Akgün eine der wichtigsten Fähigkeiten, die sie als Politikerin ausmachen.

Klare Worte hat sie auch für alle diejenigen, die sie auf ihre Rolle als Frau oder als Politikerin türkischer Herkunft reduzieren möchten. Oder die sich über Äußerlichkeiten mokieren. Da fallen von dem einen oder anderen Kollegen auch schon mal unschöne Bemerkungen. „Die können ganz schön fies sein“, erklärt Lale Akgün und hat aber auch gelernt zurück zu schießen. Dann freut sie sich diebisch über die konsternierten Mienen derjenigen, die zwar gerne austeilen, aber nicht einstecken können.

Sport als Integrationsmaschine

Neben ihrem Schwerpunkt als Europapolitikerin ist Lale Akgün in ihrer Fraktion zuständig für die Integration. Da ist ihrer Meinung nach viel falsch gelaufen. Zum Beispiel, dass nach Deutschland vermehrt Menschen aus bildungsfernen Schichten zugewandert sind. „So ist heute bei den meisten Deutschen das Wort Zuwanderung gleichbedeutend mit schlecht ausgebildet, spricht schlecht deutsch etc.", erklärt sie. Lale Akgün fordert deshalb auf der einen Seite mehr Bildungschancen für die bereits Anwesenden, damit zumindest die nachfolgenden Generationen aus der Isolation herauskommen können. Dabei misst sie dem Sport eine wichtige Rolle zu: „Sport ist eine Integrationsmaschine“. Aber nur wenn man diese Möglichkeit auch richtig nutzt und z.B. die Kinder in den Fußball-Vereinen in den Stadtteilen zusammen als Team spielen lässt und nicht getrennt nach Herkunft.
Auf der anderen Seite spricht sich Lale Akgün aber auch für eine gezielte Einwanderungspolitik aus, die in Zukunft genau festlegt, wer zuwandern darf.

„Jede Familie ist anders“

Sie selbst entstammt einer liberalen weltoffenen Familie, die aus Istanbul nach Deutschland kam, als Lale Akgün 9 Jahre alt war. Davon erzählt sie auch auf sehr unterhaltsame  Weise in ihrem Buch „Tante Semra im Leberkäseland“. Ihre Botschaft an den Leser ist so einfach wie unmissverständlich: „Jede Familie ist anders. Guckt euch die Menschen an und steckt sie nicht in eine Schublade“.Leben und leben lassen, das ist nicht nur ihr eigenes Motto. Das ist es auch, was sie an Köln so mag. Und die Kultur – oder wie sie sagt das Multikulturelle und Kulturelle – empfindet sie als eine ungeheure Bereicherung. Sie selbst nutzt gern, so oft es ihre Zeit erlaubt, das große Angebot, das besonders in den kleinen privaten Theatern geboten wird. Dabei ist ihr auch klar, dass hier nicht zuletzt die Politik gefragt ist, dieses so reichhaltige Kulturleben zu erhalten, das Köln so einmalig macht.

Text: Ute Hayit

Frau der klaren Entscheidungen

Warum sie so gern in Köln lebt, was ihr bei ihrer Arbeit besonders wichtig ist und wie sie ihre Freizeit verbringt sofern sie Zeit hat, erzählt Lale Akgün mit viel Wortwitz und kurzweilig in unserem Podcast-Interview.

Podcast mit Lale Akgün:

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Lale Akgün, zu ihrer Person, ihrem Wahlkreis und zu ihrer Arbeit im Deutschen Bundestag finden Sie auf ihrer Website.

Buch: Tante Semra im Leberkäseland

Geschichten aus Lale Akgüns türkisch-deutscher Familie

Lale Akgün kam im Alter von neun Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland. Mit viel Humor erzählt sie von den Erlebnissen und Eindrücken ihrer Kindheit und Jugend und ermöglicht auf diese Weise einen tiefen Einblick in spannende Familiengeschichten.

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