Lunchbreak: Kurze Pause und große Möglichkeit für kleine und mittelständische Unternehmen
Lunchbreak ist eine Initiative des Forums Netzwerk Mittelstand der IHK Köln. Kleine und mittelständische Unternehmer treffen sich hier einmal im Monat im Börsenrestaurant der IHK zum Mittagstisch und erfahren dabei Informatives und Nützliches rund um den Unternehmeralltag.
Es ist kurz vor 13 Uhr, als Verleger und Marketing-Experte Ertay Hayit im Restaurant der IHK ankommt. In Jackett und Krawatte und mit dem Laptop unter dem Arm, wird er von Anja Lorenz begrüßt. Sie hat die Anmeldungen zum Lunchbreak koordiniert. Neben ihr auf dem Tisch liegen etwa 20 Namensschilder sowie eine Liste aller angemeldeten Teilnehmer. Den Namen ist jeweils eine kurze Unternehmensbeschreibung beigefügt und, wenn vorhanden, auch eine Internetadresse. Das erleichtert und ermuntert den Kontakt der Teilnehmer untereinander. Software-Entwickler, Wirtschaftsprüfer, Mediendienstleister, Büroartikelvertreiber oder Berufsberater – die unterschiedlichsten Branchen sind vertreten. Hände werden geschüttelt und Visitenkarten ausgetauscht. Die Atmosphäre ist locker und kommunikativ. Alle scheinen zu wissen, dass sie von jetzt an begrenzt Zeit haben, um sich auszutauschen und gegenseitig bekannt zu machen.
Lunchbreak ist eine Initiative der IHK Köln. Am ersten Freitag im Monat treffen sich kleine und mittelständische Unternehmer zum Mittagessen. „Wir bieten kleinen und mittelständischen Unternehmern damit die Möglichkeit, sich zu informieren und zu netzwerken“, erklärt Franziska Beutler von der IHK Köln. „Sie können sich und ihre Dienstleistungen hier aber auch präsentieren.“ Denn während man auf das Essen wartet, gibt es einen ca. 15-minütigen Vortrag. Die Themen sind dabei immer so ausgewählt, dass jeder etwas davon in seinen Berufsalltag mitnehmen kann.
Dieses Mal geht es um Pressearbeit als Marketing-Instrument. Ertay Hayit von der PR-Agentur Mundo Marketing macht den Lunchbreakern klar, auf was sie bei der PR-Arbeit achten sollten. „Sie werden saures Bier nicht als neues Frischgetränk verkaufen“, sagt er. Aber trotzdem gibt es eine Menge hilfreicher Tipps, mit denen man sein Unternehmen besser positionieren und von sich reden machen kann. „Viele Geschäftsleute, die vor mir sitzen, wissen gar nicht, was ihr Alleinstellungsmerkmal ist“, gibt Hayit seine Erfahrungen weiter. „Sie fangen dann entweder an zu stottern oder reden eine halbe Stunde um den heißen Brei herum.“ Auch was Pressearbeit überhaupt ist, wird häufig missverstanden. Denn da geht es nicht um Werbung sondern um eine kontinuierliche, langfristige Öffentlichkeitsarbeit für das Unternehmen.
2005 wurde Lunchbreak als Initiative des Forums Netzwerk Mittelstand ins Leben gerufen. Das Forum, unter dem Dach der IHK Köln, hatte sich bereits 2003 zusammengefunden, um kleinere und mittlere Betriebe in Köln zu stärken. Es versteht sich als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit und setzt sich für die Attraktivität der Region als Unternehmensstandort ein. „25 Mitglieder gab es zu Anfang, mittlerweile sind es viele mehr“, erzählt Franziska Beutler. Diese 25 Mitglieder waren es aber auch, die die Idee von Lunchbreak realisierten. Und die Initiatoren werden noch heute nicht müde, immer weiter nach neuen Ideen zu suchen, die sie in das Konzept einbinden können. So ist gewährleistet, dass die Veranstaltung immer dynamisch und frisch bleibt.
Bei Nudeln mit Pinienkernen, Spinat und Tomaten oder Schnitzel stärken sich die Geschäftleute am Ende einer arbeitsreichen Woche. „Ca. 50 % kommen regelmäßig, etwa 50 % setzt sich immer wieder neu zusammen“, so Franziska Beutler. Sie interessiert sich für ihre Gäste und lässt keinen Augenblick das Gefühl aufkommen, man hätte sich nichts zu sagen.
Bereits kurz nach dem Essen müssen die ersten schon wieder gehen. Auch wenn Freitag ist, so sind noch nicht alle Aufgaben erledigt. Für selbstständige Unternehmer sehen die Arbeitszeiten meist anders aus. Das weiß hier jeder. Manche unterhalten sich noch eine Weile angeregt weiter. Tatsächlich wurde schon so manche Geschäftsverbindung über Lunchbreak geknüpft. Eine Teilnehmerin verteilt noch schnell ihre Broschüren, bevor sie geht.
Ertay Hayit packt seinen Laptop wieder ein. Auch auf ihn wartet noch ein Berg Arbeit. Aber er ist zufrieden mit seiner „Mittagspause“. Denn wie er bereits zuvor in seinem Vortrag Paul Watzlawik zitierte: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Dann doch lieber offensiv bei Lunchbreak.
Rohita Bruckmann
Weitere Informationen, Termine, Themen und Kontaktmöglichkeiten erhält man auf den Seiten des Forums Netzwerk Mittelstand oder bei der IHK Köln.
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