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IHK Köln kündigt Mitgliedschaft im Verein IHK NRW vorfristig

Gründe sind Differenzen in Sach- und Formfragen sowie in der Arbeitskultur

Präsidentin Nicole Grünewald und Hauptgeschäftsführer Uwe Vetterlein

IHK Köln Präsidentin Nicole Grünewald und Hauptgeschäftsführer Uwe Vetterlein möchten weiterhin mit viel Engagement Unternehmen in ihrer Kammer unterstützen (Foto: Koeln-Magazin.info / eh)

Auch in Verbänden und Organisationen wie den Industrie- und Handelskammern (IHK) kommt es zu Streitigkeiten. Nun ist es zu einem Bruch gekommen. Die IHK Köln hatte die Nase voll von langwierigen politischen Entscheidungsprozessen verschiedener wirtschaftlicher Interessenverbände. Das zumindest behauptet die IHK Köln. Sie hat ihre Mitgliedschaft in dem Verein IHK NRW außerhalb der Frist zum 31.12.2023 gekündigt.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) haben sich 16 regionale IHKs zum Verein IHK NRW zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie die Interessen der Wirtschaft gegenüber der Landesregierung und dem Landtag in Düsseldorf vertreten. Bislang war das wohl eine eher behäbige und schwerfällige Angelegenheit. Mit vielen formalen Regeln, wie man zusammenarbeitet. Und so nur langsam vorankommt.

Mehr Bewegung in Köln

Doch in Köln stehen die Zeichen auf mehr Bewegung. Die neue Präsidentin der IHK Köln, Nicole Grünewald, versprach bei ihrer Wahl im Jahr 2020 mit ihrem neunköpfigen Vorstandsteam frischen Wind, Aufbruch und Umbau der IHK im Sinne ihrer Mitglieder:innen. Der Anspruch ist hoch, und Grünewald behauptet, diesem gerecht zu werden. Mit dem neuen Hauptgeschäftsführer Uwe Vetterlein hat das Präsidium eine Führungskraft an ihre Seite geholt, die den Umbau der bisher träge agierenden IHK Köln unterstützt und organisiert. Laut Grünewald und Vetterlein haben sie und ihre 250 Mitarbeitenden in den letzten zwei Jahren einiges erreicht. So wurden die internen Strukturen gestrafft und mit viel Engagement gelingt es der IHK Köln immer besser, sich in politischen Entscheidungsprozessen Gehör zu verschaffen.

Streitpunkt Reviervertrag 2.0

Vor diesem Hintergrund ist der Streit zwischen der IHK Köln und der IHK NRW zu verstehen, der sich am „Reviervertrag 2.0“ entzündete. Es geht um den vorgezogenen Kohle-Ausstieg von NRW im Jahr 2030. Dieser war ursprünglich für 2038 geplant. „Laut zwei unabhängigen Gutachten“, so Grünewald, „konnten wir nachweisen, dass im Jahr 2030 bei einem vorzeitigen Kohle-Ausstieg nicht genügend bezahlbare Energie für unsere Mitgliedsunternehmen zur Verfügung steht. Solch einen Vertrag konnten wir nicht unterschreiben. Das war auch Beschluss unserer Mitgliederversammlung.“ Die IHK Köln unterschrieb den Reviervertrag 2.0 nicht. Auch deshalb nicht, weil die Landesregierung keinen Plan vorlegen konnte, welche Maßnahmen sie zur alternativen Energieversorgung umsetzen will und kann.

Das führte zu Verärgerungen im Verein der IHK NRW und zu eskalierenden Streitigkeiten, die dann letztendlich zum Austritt der IHK Köln aus dem Verein führten.

Unterschiedliche Kammer-Kulturen und Philosophien

„Es sind nicht nur die Streitigkeiten“, meint Vetterlein, „sondern wir haben auch ein grundsätzliches Problem mit der Kultur und Philosophie der gemeinsamen Arbeit und wir haben auch unterschiedliche Ansichten wie Abstimmungsprozesse optimiert und so Entscheidungen in Zukunft schneller gefällt werden können.“

Ab sofort vertritt die Kölner Kammer die Interessen ihrer über 150.000 Mitgliedsunternehmen eigenständig gegenüber der Landespolitik. „Wir als größte Kammer in NRW haben jegliche Expertise für alle für unsere Mitgliedsunternehmen relevanten Themen. Wir sind mit unserer großen Zahl an Spezialisten mehr als gut aufgestellt“, sagt Vetterlein. „Die Unternehmen in unserem Kammerbezirk bilden rund 20 Prozent der Wirtschaftsleistung in unserem Bundesland ab.

Vollversammlung steht hinter Präsidium und Geschäftsführung

Die außerordentliche Kündigung im NRW-Verband ist rechtens, davon ist Grünewald überzeugt. Und auch kammerintern in Köln sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Die Vollversammlung als Entscheidungsgremium hat in einer Sondersitzung am 13.11.2023 mit knapp 70 Prozent der 68 abgegebenen Stimmen (43 Ja-Stimmen, 6 Enthaltungen) den Austritt beschlossen und damit dem Präsidium und der Geschäftsführung den Rücken gestärkt.

Aktiv und kämpferisch gibt sich Grünewald: „Die Beschlüsse unserer Vollversammlung sind immer auf der Höhe der Zeit. Diese Schnelligkeit ist in einer Situation wie der jetzigen sehr wertvoll. Wir werden unsere Anliegen künftig weiter mit Herzblut direkt platzieren. Unsere Unternehmen brauchen gerade jetzt jegliche Unterstützung. Dafür setzen wir uns mit in einem starken Team der IHK Köln aus Haupt- und Ehrenamt mit viel Engagement zielgerichtet ein.“

Frischer Wind in der Kammer-Kommunikation

Die alten Kommunikationsstrukturen sind für Grünewald und ihr Team nicht mehr zeitgemäß. Alles müsse schneller und direkter kommuniziert werden. Durch einen eigenen Podcast-Kanal und verschiedene Social-Media-Kanäle erreiche man die politischen Entscheider:innen schneller und direkter. Demnächst soll auch ein Bewegtbildkanal hinzukommen.

Und auch Hauptgeschäftsführer Vetterlein kann sich freuen: Durch den Vereinsaustritt bei der IHK NRW spart die IHK Köln jährlich 400.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen, die sie nun für die eigene Lobbyarbeit im Sinne ihrer Mitglieder:innen und Unternehmen einsetzen möchte.

Ertay Hayit

 

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