Melatenfriedhof
Öffnungszeiten:
Sommer 7–20 Uhr, Winter 8–17 Uhr, Allerheiligen/Allerseelen 8–19 Uhr
Führungen auf Anfrage:
info@stoeckerkunst.de
www.melatenfriedhof.de
Ort für Einsame, Alte und Trauernde. Lange Reihen glatter und anonymer Marmorsteine verbreiten eine abweisende Atmosphäre. Diese Vorstellung bestimmt oft unser Bild von Friedhöfen. Doch dass Friedhöfe auch anders wirken können, dafür ist der Melatenfriedhof ein gutes Beispiel.
Zwischen Melatengürtel, Aachener Straße und Innerer Kanalstraße liegt der bekannteste Friedhof Kölns.
Hier findet man Namen Verstorbener wie z.B. DuMont, Farina, Millowitsch und anderer berühmter Familien aus Köln.
Die Bürger wollten sich und ihren Familien in Pomp und „kölscher Gotik“ Denkmäler für die Ewigkeit setzen. Die Grabmäler auf dem Melatenfriedhof wurden nicht in einem einheitlichen Stil errichtet. Es herrscht ein buntes Durcheinander von Spätbarock, Klassizismus, Biedermeier und Neugotik.
Bis zum Anfang des letzten Jahrhunderts ließen sich viele Kölner Bürger in Kirchen, Stifts- und Klosteranlagen beisetzen. Als die Bevölkerungszahl immer größer wurde, führte dies schließlich zu einer kaum noch zu ertragenden Überfüllung einzelner Kirchen.
Diesem Zustand machte Napoleon ein Ende. Seine Verwaltungsreform wirkte sich auch auf das Begräbniswesen aus: Ein neuer Friedhof weit außerhalb der damaligen Stadtmauern musste für Köln geschaffen werden.
Man einigte sich darauf, den Melatenfriedhof auf dem Gelände der ehemaligen Leprastation einzurichten. Daher stammt auch der Name (malat: krank, aussätzig).
Melaten diente bis 1797 auch als Hinrichtungsstätte. Es wurde somit ein Ort ausgewählt, an dem der Tod bekannt war.
1810 wurde Melaten als katholischer Friedhof eingeweiht. Seit 1829 steht er allen Konfessionen offen.
Bis in dieses Jahrhundert hinein blieb der Melatenfriedhof die zentrale Begräbnisstätte Kölns.
Der Verfall, der inzwischen auf dem Melatenfriedhof eingesetzt hat, bereitet manchen Stadtkonservatoren Sorgen. Gerade für Besucher macht er diesen Friedhof aber so reizvoll. Melaten mit seinen verwitterten Grabmälern und alten Bäumen zeigt, dass ein Friedhof ein großer, ruhiger Park sein kann, der steinerne Geschichten erzählt.