Vor der Kirche Groß St. Martin in der Altstadt stehen die Bronzefiguren von Tünnes und Schäl. Die dicke Nase von Tünnes ist schon ganz blank gerieben, denn ein kräftiger Griff daran soll Glück bringen.
Tünnes und Schäl gehören zur Stadt Köln wie Kölsch und Karneval. Sie sind die Karikaturen des kleinbürgerlichen Städters und des gerade vom Land nach Köln gezogenen Bauern. Teils pfiffig, teils blöd, auf jeden Fall aber respektlos und überaus schlagfertig. Bei Büttenreden sind Tünnes und Schäl noch heute für Dutzende von Witzen gut.
Eine der Geschichten über Tünnes und Schäl lautet z.B. wie folgt:
Tünnes will direkt nach der Arbeit auf der Baustelle irgendwohin gehen, aber nicht sein „Schöpp“ mitnehmen. Also steckt er die Schaufel gut sichtbar in die Erde und heftet einen Zettel daran: „Leeve Schäl, bring mir de Schöpp met! Ich han se vergesse! Dinge Tünnes.“ Am nächsten Tag steckt die Schaufel noch immer in der Erde, aber auf den Zettel ist zusätzlich gekritzelt worden: „Leeve Tünnes, dat kann ich net. Ich han de Schöpp nit gesin. Dinge Schäl.“
Auch an anderen Stellen in der Kölner Altstadt begegnen aufmerksamen Besuchern Tünnes und Schäl immer mal wieder, z.B. an Hausfassaden.