Akademie für Fußballkunst
„Mit Spaß zum Erfolg“ heißt das Motto des gemeinnützigen Vereins mit Sitz in Brühl bei Köln
„Fußball ist meine große Liebe”: Yaschar Hayit, selbst leidenschaftlicher Ballsportler, gründete 2015 die Akademie für Fußballkunst. Seitdem richtet der gemeinnützige Verein Fußball- und Sportcamps für Kinder und Jugendliche aus. Obwohl dabei auch das sportliche Können der Kids gefördert werden soll, steht es nicht im Vordergrund – „mit Spaß zum Erfolg” ist das Motto von Yaschar Hayit, der bisher schon über 150 solcher Camps auf die Beine gestellt hat.
Fast 50 Jahre ist es her, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft ihre Fans mit einem musikalischen Schmankerl auf die WM ‘74 einstimmte: „Fußball ist unser Leben”, sangen Beckenbauer, Hoeneß und Heynckes damals, als sie selbst noch als aktive Spieler auf dem Platz standen. Mag man über die Gesangskünste der Kicker streiten, fassten sie mit ihrem Lied doch zusammen, wie sehr dieser Sport den Fußballfans am Herzen lag und liegt.
Fußball ist unser Leben – ein Satz, den wohl auch Yaschar Hayit einwandlos unterschreiben würde. Der 33-Jährige fing vor drei Jahrzehnten mit dem Fußballspielen an und beschreibt den Sport noch heute als die Leidenschaft seines Lebens: „Ich habe im Alter von drei Jahren damit angefangen und kam nie wieder davon weg”, sagt Hayit, „Fußball war und ist noch heute meine große Liebe.”
Was den Sportler von Anfang an am Fußball faszinierte, war nicht nur das Kicken, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl in der Mannschaft, das Spielen und Jubeln mit Gleichgesinnten: „Ich habe meine gesamte Kindheit auf dem Platz verbracht und dort viele Freunde gefunden”, erinnert sich Hayit an seine Zeit als Bambini beim SV Rhenania Bessenich.
„Ein Job, der mir Spaß macht, ist mir wichtig”
Viele Jahre danach war Hayit zwar immer noch ein leidenschaftlicher Fußballer, schlug beruflich aber zunächst einen anderen Weg ein. Nach der Schule absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung, um – wie er es sagt – einen finanzstarken Job zu finden. Das war damals sehr relevant für ihn, bald aber änderte sich dieses Bild des Berufslebens: „Ich habe gemerkt, dass ich damit nicht glücklich werde”, erklärt Hayit, „heute ist mir das Wichtigste, einen Job zu haben, der mir Spaß macht.”
Und was machte dem 33-Jährigen schon immer Spaß? Fußball. Also absolvierte Hayit ein Fernstudium im Sportmanagement, das er mit einem Bachelor beendete. Zu dieser Zeit legte der Sportler zudem den Grundstein für seine späteren Projekte. Während des Studiums war er als Praktikant bei Arminia Bielefeld tätig und spielte gleichzeitig in der U23-Mannschaft des Vereins: „Im Praktikum habe ich so sämtliche Bereiche der Arbeit kennengelernt und konnte mir alles ansehen”, erzählt Hayit.
Obwohl es als Jugendlicher sein Ziel gewesen sei, in der Zukunft bei einem Profiverein zu arbeiten, beließ er es dann aber doch bei dem Praktikum – schließlich hegte Hayit nun einen noch ehrgeizigeren Wunsch: die Selbstständigkeit.
„Bei uns gibt es keinen Leistungsdruck”
2015 gründete der damals 27-Jährige schlussendlich seinen eigenen Verein, die Akademie für Fußballkunst: „Es ist ein gemeinnütziger Verein, mit dem ich damals die ersten Fußball-AGs an Schulen anbot”, berichtet Hayit sechs Jahre später.
Bis heute ist der Verein stark gewachsen und kann nicht nur AGs, sondern ganze Fußballcamps anbieten: Mehrmals im Jahr organisieren Hayit und sein Team einwöchige Ferienangebote für Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 16 Jahren. Im Rahmen der Camps trainieren und verfeinern die Nachwuchskicker ihre Künste am Ball. Besonders talentierte Kinder können zudem in ein Förderprogramm aufgenommen werden, Leistungsdruck herrsche aber keiner: „Bei unseren Camps soll der Spaß im Vordergrund stehen”, sagt Yaschar Hayit, „deswegen haben wir auch immer eine Hüpfburg und andere Attraktionen vor Ort.”
„Ich bin mit viel Leidenschaft dabei”
Eine besondere Form des Ferienangebots stellt dabei das Sportcamp dar, das der Verein seit dem Jahr 2019 in Brühl anbietet. Auch wenn der Fußball einen Teil des Sportcamps ausmacht, steht er bei diesem nicht im Vordergrund. Stattdessen umfasst das Programm ganz unterschiedliche Sportarten wie Klettern, Wasserski und Kanufahren. Dafür nutzt Hayit die Möglichkeiten der Villeseen-Landschaft, zu der sowohl der Bleibtreusee als auch der Heider Bergsee zählen: „Das Angebot wird dabei auch von Kindern und Jugendlichen aus Köln, Bonn und anderen Städten in der Nähe wahrgenommen”, erzählt Hayit.
Die Akademie für Fußballkunst ist also äußerst breit aufgestellt – häufig finden drei oder vier Camps parallel in verschiedenen Städten statt, sodass bis zu 30 Trainer im Einsatz sind. Diese bekommen für ihr Engagement eine Aufwandsentschädigung, viele Menschen unterstützen die Akademie für Fußballkunst aber auch im Ehrenamt. Damit Yaschar Hayit seine Events auch weiterhin kostengünstig anbieten kann, ist der Verein dabei auch auf Sponsoren angewiesen, die ihn finanziell entlasten: „Jeder Euro zählt”, sagt der Gründer der Akademie, der sich seinem Projekt voll und ganz verschrieben hat.
Urlaub macht Yaschar Hayit selten, die meiste Zeit investiert der 33-Jährige in seine Vereinsarbeit: „Egal wie stressig das auch manchmal ist”, sagt er, „die Kinder geben einem so viel zurück, dass es mir die viele Arbeit auf jeden Fall wert ist.”
Daher gilt auch Hayits Wunsch für die Zukunft nicht ihm, sondern seinen jungen Sportlern: „Es wäre natürlich schön, wenn eines der Kinder mal ein Profifußballer werden würde.”
Die Akademie für Fußballkunst im Netz: www.fussballkunst.com
Text: Florian Eßer
Über den Autor
Florian Eßer ist in Köln geboren und aufgewachsen. Nach einem Studium der Germanistik arbeitet er nun als freier Journalist und Autor in seiner Heimatstadt. Besonders schätzt er die Vielfältigkeit Kölns, die über Karneval und lecker Kölsch hinausgeht – wenn man genauer hinsieht.