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Atlant e.V.

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Atlant e.V. unterstützt Bedürftige, Menschen mit Migrationshintergund und alleinerziehende Elternteile

Der Atlant e.V. unterstützt Bedürftige, Menschen mit Migrationshintergund und alleinerziehende Elternteile – auch während der Corona-Krise. Wir haben uns im Interkulturellen Zentrum des Vereins mit der Geschäftsführerin Eugenie Rempel getroffen und uns ein Bild von der Arbeit vor Ort gemacht.

Multikulturelles Engagement

Wenn man das Interkulturelle Zentrum des Atlant e.V. in der Nesselrodestraße in Nippes betritt, sieht man gleich die zahlreichen Auszeichnungen und Zertifikate, mit denen die jahrelange Arbeit des Vereins geehrt worden ist: Seit 2004 setzt sich der Atlant e.V. für die gelungene Integration von Migranten, Flüchtlingen und Spätaussiedlern ein.

Eugenie Rempel, die Geschäftsführerin des Vereins und selbst Aussiedlerin, weiß um die Probleme, die Menschen haben, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind: „Die Leute müssen sich zunächst an die Kultur und die Regeln in Deutschland gewöhnen“, erzählt sie mit einem leicht russischen Akzent, „das fällt manchen schwerer als anderen.“

Gemeinsam mit ihrem  Bruder gründete sie 2004 den Atlant e.V., um Migranten die Übersiedlung nach Deutschland einfacher zu machen und um sprachliche sowie kulturelle Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Für diesen Zweck hält der gemeinnützige Verein Sprach- und Orientierungskurse ab, bietet Nachhilfen und Hausaufgabenbetreuungen an.

Die Menschen, die sich bei Eugenie Rempel und ihren zumeist ehrenamtlichen Mitarbeitern Hilfe holen, können sich aber auch in sozialen Fragen beraten lassen. Der Atlant e.V. unterstützt die Menschen bei Behördengängen, fungiert als Dolmetscher, Vermittler und Seelsorger gleichermaßen.

Dabei legt Rempel besonderen Wert auf die multikulturelle Ausprägung ihrer Arbeit: Im Atlant e.V. kommen Menschen aus über 45 Nationen zusammen, alle Religionen und Weltanschauungen sind vertreten: „Wir gucken nicht darauf, woher die Leute stammen oder woran sie glauben – bei uns sind alle Menschen willkommen“, erzählt Rempel und lässt den Blick über die Bilder im Kunstraum des Interkulturellen Zentrums schweifen.

Folgt man ihrem Blick, fallen einem in der Tat die unterschiedlichen Namen der Kinder auf, die die Bilder gemalt haben: Irina, Mustafa, Lisa – unter den Namen ist das Alter der jungen Maler vermerkt. Von 6 Jahren bis 28 Jahren ist alles dabei.

Wenn man Eugenie Rempel fragt, wie alt der älteste Besucher des Vereins ist, dann lacht sie: „Wir haben spezielle Kurse für Senioren“, sagt sie, „also reicht die Altersspanne wirklich von ganz kleinen Kindern bis hin zu sehr alten Personen.“

Helfen, wo es fehlt: Unterstützung für Bedürftige

Einige der Menschen, die in das Interkulturelle Zentrum in der Nesselrodestraße kommen, sind bedürftig, das Geld ist rar. Auch solchen Fällen greift der Atlant e.V. unter die Arme, berät und vermittelt Hilfen. Rempel und ihre Mitarbeiter leisten aber nicht nur theoretische Hilfestellungen, sie werden auch selbst aktiv. Ein praktisches Beispiel hierfür sind die Lebensmittelausgaben, die der Atlant e.V. seit sechs Jahren zusammen mit der Kölner Tafel organisiert. Bedürftige Menschen erhalten Lebensmittel und Hygieneartikel, frisches Fleisch und Obst – das wichtigste aber ist der respektvolle Umgang: Ein nettes Gespräch, ein lieber Gruß.

„Momentan versorgen wir so etwa 150 Bedürftige mit den nötigen Dingen“, erklärt Rempel: „Auch viele Familien kommen zu uns, teilweise mit sieben oder auch zehn Kindern.“

Hilfe erhält der gemeinnützige Verein aber nicht nur von der Tafel: Da der Atlant e.V. auch inklusiv tätig ist, besteht ebenfalls eine Kooperation mit Aktion Mensch: „Wir haben einige Kinder mit Autismus bei uns, auch Kinder mit dem Down-Syndrom nehmen an unseren Kursen teil.“

Wie man die Bedürfnisse von Kindern so vieler verschiedener Nationen und Religionen, gesund und beeinträchtigt, unter einen Hut kriegen kann? „Kinder sind nicht böse“, antwortet Rempel, „ sie haben viel weniger Vorurteile gegenüber anderen als die Erwachsenen.“

Auf die Arbeit von Rempel und ihres Teams ist auch der wohl bekannteste Verein Kölns aufmerksam geworden: Der 1. FC Köln bot seine Beteiligung an, unterstützt den Atlant e.V. mit Materialspenden und leistet auch körperliche Hilfe, sollte einmal kräftiger mitangepackt werden müssen.

Eine Unterstützung durch die Stadt Köln erfährt der Verein zurzeit leider nicht. Früher einmal habe eine städtische Förderung bestanden, diese sei laut Rempel aber auf Eis gelegt worden: „Dabei leisten wir doch eine wichtige Arbeit“, sagt die studierte Juristin und Psychologin, „ich finde das sehr schade.“

Hilfe trotz Corona – soziale Arbeit in der Krise

Da aber viele Stiftungen den Verein unterstützen, führen Eugenie Rempel und ihre Leute die Arbeit auch ohne städtische Gelder fort.

Und diese Arbeit ist gerade während der Corona-Krise so nötig wie nie zuvor. Auch wenn das Zentrum des Vereins über den Lockdown hinweg geschlossen war, brachen die Hilfegesuche von bedürftigen Menschen nicht ab, erklärt Rempel: „Jeden Tag haben Menschen angerufen, die nicht wussten, wie es jetzt weiter gehen soll“, erzählt sie, „daher haben wir gedacht, dass wir etwas unternehmen müssen.“

Mit der Vorlage eines passenden Hygiene-Konzepts können nun einige der Kurse weitergeführt werden, auch die Lebensmittelausgabe ist wieder angelaufen. Viele ältere Menschen aber können das Haus entweder nicht verlassen oder trauen sich aus Angst vor dem Virus nicht, unter Menschen zu gehen: „Gerade ältere Personen oder kranke Menschen sind deshalb auf eine andere Form der Hilfe angewiesen.“

Mitarbeiter des Atlant e.V. gehen für diese Leute einkaufen, erledigen wichtige Apotheken-Gänge oder helfen fremdsprachigen Menschen dabei, sich im allgemeinen Chaos der Pandemie zurechtzufinden: Im Zentrum des Vereins liegen von der Bundesregierung herausgegebene Broschüren zu den Verhaltensregeln aus – auf Deutsch und Englisch, Türkisch, Arabisch und Russisch.

Darüber hinaus kauft Eugenie Rempel kleine Geschenke für Kinder ein, deren Eltern über wenige finanzielle Mittel verfügen – da Hausbesuche während Corona schwierig sind, werden die Spielsachen mit der Post verschickt: „Manche der Eltern haben in der Krise ihre Jobs verloren oder mussten in Kurzarbeit gehen“, sagt Rempel, „da wollen wir dann helfen.“

Das Logo und der Name des Vereins scheinen gut gewählt; Atlant beziehungsweise Atlas, der mythologische Titan, der das Gewicht der Welt auf seinen Schultern trägt. So eine Stütze sind auch Eugenie Rempel und ihr Team – wenn auch nicht für den gesamten Globus, dann wenigstens für diejenigen, die hier Rat und Hilfe suchen.

Interkulturelles Zentrum ATLANT e.V

Nesselrodestraße 11
50735 Köln-Nippes
Tel.: 0221-6406780
Fax: 0221-6406878
Internet: www.atlant-koeln.de
E-Mail: info@atlant-koeln.de

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung.

Text und Fotos: Florian Eßer

Über den Autor

Florian Eßer ist in Köln geboren und aufgewachsen. Nach einem Studium der Germanistik arbeitet er nun als freier Journalist und Autor in seiner Heimatstadt. Besonders schätzt er die Vielfältigkeit Kölns, die über Karneval und lecker Kölsch hinausgeht – wenn man genauer hinsieht.

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